MONTAG, 7. NOVEMBER 2016 | HANNOVER CONGRESS CENTRUM
Die vermeintlich Schuldigen für den Rückgang der Massenmedien sind ausgemacht: das Handy, das Internet und anders aufgeteilte Zeitkontingente der Menschen für Arbeit, Reisen und Medien. Aber reicht das als Erklärung?
Studien belegen, dass die klassischen Medien die Kunden wegen der überwiegend negativen Berichterstattung ermüden, dass Politiker im Interview viel zu leicht mit ihren Worthülsen durchkommen und einen ratlosen Zuschauer zurücklassen, der sich politikverdrossen und ohnmächtig ob der endlosen und scheinbar unbeeinflussbaren Aneinanderreihung von Dramen vom Nachrichtenkonsum zurückzieht.
Ist der Journalismus unserer Tage wirklich noch investigativ, kritisch und zeitgemäß – oder eher laut, gehetzt und quotengetrieben? Ist unsere Profession unantastbar – Journalismus für alle Zeiten in einer Definition unveränderbar?
Werden journalistische Prinzipien noch klar im Alltag gelebt oder verwässern sie – durch Kostendruck, unzureichende Ausbildung des journalistischen Nachwuchses und die Konzentration auf das Mantra bad news are good news?
Das Journalismusforum 2016 nahm sich dieser Fragestellungen an und fokussierte den konstruktiven Journalismus. Redner und Diskutanten beleuchteten das Für und Wider dieses Ansatzes, Journalisten erläuterten ihren konkreten Umgang mit dem konstruktiven Journalismus im Redaktionsalltag, Professoren legten Zahlen zu Ergebnissen vor und Organisationen beschrieben, wie sie Journalisten bei ihrer Recherchearbeit unterstützen wollen.
Neben dem Programm fanden alle Teilnehmer auch reichlich Gelegenheit für Expertengespräche und Networking.